Geistlicher Impuls
Der Rettungsring im Sturm
Es war ein später Nachmittag im Winter. Auf dem Weg von Hamburg nach Kopenhagen war ich im „Bauch“ der Fähre aus dem Zug ausgestiegen. Ganz tief unten im „Bauch“ einer Fähre habe ich immer wieder ähnliche Gedanken: „Wenn sie jetzt untergeht, hast du geringe Überlebenschancen.“ Mein Drang nach oben an Deck zu kommen ist dann sehr groß! Als ich diesmal im Winter nach oben kam und nach draußen an Deck ging, waren das Heulen des Windes und die Kräfte der Natur schon ziemlich eindrücklich. Aber noch lagen wir im Hafen von Puttgarden. Sturm mit Orkanböen war angesagt.Als die Fähre aus dem Hafen auslief und das offene Meer erreichte, spürte ich meinen Magen auf eine unangenehme Art und Weise. Außerdem musste ich mich festhalten, irgendwo absichern, um nicht das Gleichgewicht auf dem Deck zu verlieren. Genau so wie Jesus (Lukas 8,22-25) mit den Jüngern an das andere Ufer des See Genezareths fahren wollte, war ich auf der Fähre nach Rødby in Dänemark unterwegs. „Plötzlich wühlte ein Sturm den See auf, ein Fallwind von den Bergen. Wasser schlug in das Boot, und sie waren in großer Gefahr. Die Jünger gingen zu Jesus und weckten ihn. Sie riefen: ‘Meister, Meister! Wir gehen unter!’“ Untergangsgefühle hatte ich auf der Ostsee erst, als die Fähre es nicht schaffte, in den Hafen einzulaufen, weil es zu gefährlich war. Die Fähre drehte vor dem Hafen ab und bewegte sich für mich nun wie eine Nussschale bei aufgewühltem Wasser. Im Sturm, direkt vor dem sicheren Hafen, fühlte ich mich auf die Probe gestellt. Ich hatte einfach Angst und Furcht. Ich dachte an die Geschichte der Jünger mit Jesus im Sturm. „Jesus stand auf und bedrohte den Wind und die Wellen. Da hörten sie auf zu toben, und es wurde ganz still.“
Nach einer gefühlten Ewigkeit für mich konnte die Fähre dann doch in den Hafen einlaufen. Mit mulmigen Gefühlen ging ich wieder in den „Bauch“ hinab, bestieg den Zug auf dem untersten Deck und konnte die Reise nach Kopenhagen fortsetzen. Den lebenden Jesus hät- Es war ein später Nachmittag im Winter. Auf dem Weg von Hamburg nach Kopenhagen war ich im „Bauch“ der Fähre aus dem Zug ausgestiegen. Ganz tief unten im „Bauch“ einer Fähre habe ich immer wieder ähnliche Gedanken: „Wenn sie jetzt untergeht, hast du geringe Überlebenschancen.“ Mein Drang nach oben an Deck zu kommen ist dann sehr groß! Als ich diesmal im Winter nach oben kam und nach draußen an Deck ging, waren das Heulen des Windes und die Kräfte der Natur schon ziemlich eindrücklich. Aber noch lagen wir im Hafen von Puttgarden. Sturm mit Orkanböen war angesagt. Als die Fähre aus dem Hafen auslief und das offene Meer erreichte, spürte ich meinen Magen auf eine unangenehme Art und Weise. Außerdem musste ich mich festhalten, irgendwo absichern, um nicht das Gleichgewicht auf dem Deck zu verlieren. Genau so wie Jesus (Lukas 8,22-25) mit den Jüngern an das andere Ufer des See Genezareths fahren wollte, war ich auf der Fähre nach Rødby in Dänemark te ich gerne dabei gehabt. Seine Frage an die Jünger beschäftigt meinen Glauben immer wieder. “Wo ist euer Glaube?“
Die Reaktion der Jünger lässt mich aufatmen. Da fürchteten sie sich und staunten zugleich. „Sie fragten sich: ‘Wer ist er eigentlich? Er befiehlt dem Wind und den Wellen, und sie gehorchen ihm.’“
Zwei Dinge sind für mich dadurch klar und wichtig: Im Sturm auf dem Meer begegnen wir Menschen unserer eigenen Hilflosigkeit und Vergänglichkeit im Angesicht der Gefahren der Natur. Es sind Ur-Erfahrungen der Angst und Gefährdung. Das zweite ist dies: Wahre Rettung und Bewahrung ist nur bei Jesus zu finden. Als Menschen werden wir immer wieder in unserem Leben mit Angst umgehen müssen. Rettung und Vertrauen ist uns im Glauben von Jesus angeboten worden. Den Rettungsring zu ergreifen, ist unsere Aufgabe und unsere Chance.

Bild oben: Bei Sonnenschein und fast keinem Seegang
Bild unten: Die Fähre bei leichtem Seegang
Markus Löwe
online seit: 31.05.2025